„Made in China“
2018 - offen
Made in China #1
180 x 240 cm
Made in China #2
240 x 180 cm
Made in China #3
150 x 200 cm
Made in China #4
150 x 200 cm
Made in China #5
130 x 180 cm
Made in China #6
150 x 200 cm
Made in China #7
130 x 180 cm
Made in China #8
140 x 100 cm
Made in China #9
130 x 180 cm
Made in China #10
130 x 180 cm
Made in China #11
160 x 120 cm
Made in China #12
120 x 160 cm
Made in China #13
130 x 180 cm
Made in China #14
180 x 130 cm
Made in China #15
130 x 180 cm
Material:
Ölfarbe, Leinwand, Fichtenholz, Polyester
Künstlerischer Ausgangspunkt der Serie „Made in China“ war eine Reise nach Sansibar, die Ralph Baudach 2018 unternahm. Auf einem Strand an der Ostküste der Insel stieß er auf hunderte von Kleidungsstücken, die das Meer dort an Land gespült hatte. Vermutlich stammten sie aus einem Schiffscontainer, der irgendwo auf dem mehr als 7.000 km breiten Indischen Ozean östlich von Sansibar von Bord gegangen sein musste.
Viele der Textilien wiesen in der Art, wie die Gezeiten sie am Strand geformt hatten, eine visuelle Dynamik auf, die angesichts der Umweltverschmutzung von schrecklicher Schönheit war. Instinktiv fertigte Ralph Baudach Fotografien von den optisch herausragendsten Textil-Objekten an. Beim späteren Betrachten der Bilder stellte er anhand von Schriftzügen auf den Kleidungsstücken fest, dass sie ursprünglich aus China stammen mussten. Doch in jenem Moment war es noch nicht an der Zeit, dass die Idee zur Serie „Made in China“ geboren werden sollte.
einige unbearbeitete Original-Fotografien der Kleidungsstücke
Im Laufe der folgenden Jahre zeichnete sich immer mehr ab, dass das Wohl und Wehe der Erde – und nicht zuletzt das der Menschheit – in großem Maße vom politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Verhalten Chinas abhängen würde. 2021 erschien es Ralph Baudach dann klar, dass er die Textilien-Fotos aus Sansibar in die Serie „Made in China“ überführen musste.
Er bereinigte die Motive digital von Algen, Seetang und anderem Treibgut, um den Kontrast zwischen der Farbigkeit der Textilien und der Reinheit des weißen Sandes zu erhöhen. Anschließend beauftragte er eines der unzähligen chinesischen Auftragsmaler-Ateliers mit überdimensionalen Kopien der Fotos in Öl. Die CO2-Bilanz der einzelnen Werke der Serie sollte so negativ ausfallen, dass die künstlerische Aussage noch unterstrichen wurde. Dafür wurden unzählige E-Mails hin und her geschrieben, etliche Fotos von Zwischenständen versendet und die final abgenommenen Öl-Gemälde schließlich in zwei Tranchen per Flugzeug nach Deutschland verschickt.
Die einzelnen Leinwände wurden dann auf Fichtenholz-Rahmen aus deutscher Produktion gespannt. An der Rückseite jedes Werks brachte Ralph Baudach jeweils ein kommentierendes, überdimensionales Etikett an (von ihm selbst gestaltet und ebenfalls hergestellt in China), das aus demselben Polyester-Material besteht wie marktübliche Kleidungsetiketten. So wurden die einzelnen Gemälde schließlich zu Skulpturen – und zu dem, was die Serie insgesamt ausmacht:
„Made in China“ ist ein ästhetisch und räumlich kraftvoller Kommentar zu Globalisierung, Umweltverschmutzung, Kapitalismus, Plagiarismus, Fast Fashion, menschlicher Rücksichtslosigkeit und der gleichzeitigen Liebe zur Schönheit.
Es ist eine offene Serie und wird stetig durch weitere Werke ergänzt.